Kathrin Seiler
Ich gehe zurück ins Angestelltenverhältnis
Moment mal, ist es nicht das Gegenteil von dem, warum ich mich Anfang des Jahres selbstständig gemacht habe? Raus aus der Monotonie, einen Vorgesetzten zu haben, keine zeitliche Freiheit zu haben,
etc., und da will ich jetzt freiwillig wieder rein?
Glaub mir, auch für mich war es am Anfang erst einmal eine Frage an mich selbst: "Kathrin, bist du denn bescheuert?"
Jedoch liegt es auf der Hand, wenn ich die letzten 10 Monate zurückblicke.
Ich habe einen Bauchladen! Ich habe mich auf nichts spezialisiert, ich habe etwas angeboten, wobei ich dachte Spaß zu haben.
Fangen wir mal von vorne an.
Ich habe die größte Zeit meiner Karriere in einem Call-Center verbracht. Sprich telefonieren kann ich. Ok, mache ich mich damit selbstständig.
Ohne jegliche Rücklagen, einen wirklichen Plan oder einer wirklichen Ahnung, was mich erwartet, habe ich
mich einfach in das Abenteuer reingetraut. Ich muss dazu sagen, ich bin mega dankbar, dass ich es gemacht habe, denn somit konnte ich viel lernen!
Jedoch ging der erste Job mit meiner ersten Kundin nach 3 Monaten zu Ende, da ich keinen Termin für Sie erreichen konnte. Klingt logisch, wenn keine Erfolge kommen, dass irgendwann die Reißleine gezogen wird.
Also stand ich dann erstmal da. Glücklicherweise hatte ich noch eine andere Kundin zu diesem Zeitpunkt, die jedoch meine Fixkosten nicht decken konnte.
Das hat mir gezeigt, dass ohne Backup in Form von finanziellem Backup es noch schwieriger ist, kontinuierlich selbstständig zu sein.
Schon an diesem Punkt, dachte ich. Ich gehe zurück. Jedoch weiß ich, dass ich dann auch meine Selbstständigkeit komplett aufgegeben hätte. Daher danke ich Mario, dass er mir zugehört hat und mir die Frage gestellt hat: Warum hast du dich selbstständig gemacht?
Danach wusste ich wieder, was ich zu tun habe. Habe mir einen neuen Kunden gesucht und war wieder ´voll im Game´.
Jetzt ist es jedoch so. Mit den ganzen Preisen, die erhöht werden, was mit meiner Miete passiert, weiß ich nicht.
Daher der Gedanke und die Umsetzung - in ein Angestelltenverhältnis zurückzugehen, jedoch nur für 25 Stunden die Woche.
Jedoch macht es denn Sinn? Muss es nicht. Für mich macht es Sinn. Nicht wegen der ´Sicherheit´ ein festes Einkommen zu haben. Ganz im Gegenteil. Ich werde nach Zeit abgerechnet, demzufolge bin ich eine Stunde zu spät, verliere ich Geld und muss es nachholen: Ja, das macht keinen Spaß.
Was mich bewegt hat, diesen Schritt zu machen, war der bewusste Gedanke, dass mit dem Gehalt, meine Fixkosten zu 95 % gedeckt sind. Alles, was ich in meiner Selbstständigkeit verdiene, das kann ich für Weiterbildungen, Investitionen, Material, ja auch Online-Shop-Impulskäufe nutzen.
Ich bin noch jung. Ich hab keine Verpflichtungen, außer mich selbst glücklich zu machen.
Zudem, hab ich auch noch auf eine Operation hin zu sparen, wo mir das extra sparen auch sehr zugutekommt.
Demzufolge ist für mich, der Schritt in eine Teilzeitbeschäftigung kein Schritt nach hinten. Sondern eher ein kleiner, jedoch schmerzhafter, Schritt nach vorne.
Ich danke dir vielmals für das Lesen meines ersten Blogs, das weiß ich wirklich sehr zu schätzen! Und falls es dir heute noch niemand gesagt hat: Ich liebe dich, du bist großartig und du kannst schaffe, was auch immer du dir selbst als Ziel setzt!
Deine Kate
